Ist JAZZ wirklich KATZENMUSIK?

Aus meiner Privatsammlung (Photo: Kramer)
Aus meiner Privatsammlung (Photo: Kramer)

...oder "Sind Katzen musikalisch?" Glaubt es oder nicht: Eine meiner Katzen hatte tatsächlich eine Lieblingsplatte. Und ihr Geschmack war exquisit:

 

Wann immer ich die nebenstehend abgebildete Platte auflegte, kam sie unweigerlich ins Wohnzimmer geschlichen und legte sich genau im Stereodreieck aufs Sofa, aber nicht irgendwie! Nein, diese Katze wußte, wie es geht: Sie legte sich stets rücklings in die mittlere Sofaritze mit dem Kopf in Richtung Anlage. Dann schloss sie ihre Augen und bewegte sich nicht mehr vom Fleck. Erst wenn auch die zweite Plattenseite abgelaufen war, stand sie wieder auf und ging ihren vielfältigen anderen Interessen nach.

 

Andere Musik interessierte sie hingegen kaum bis gar nicht - lediglich auf lautes E-Gitarren-Gekreische reagierte sie ab und an mit einem unwilligen Zucken der Ohren oder Augenrollen.

 

Bleibt als Fazit: Jazz, oder wenigstens Coltrane ist Katze(!)-Musik! Und das ist gut so. Hunde haben wohl nicht die nötige Ruhe dazu...

Das Knopfloch im Revers!

Seit vielen Jahren kaufe ich meine Anzüge nicht mehr von der Stange, sondern lasse sie für einen geringen Mehrbetrag, der bei jedem x-beliebigen Kaufhausanzug zusätzlich zum Kaufpreis unweigerlich für die stets anfallenden Änderungen aufgewendet werden müßte, bei KUHN-Maßkonfektion anfertigen. Der große Vorteil: Man zahlt in jedem Fall nur den vorher ermittelten Gesamtpreis, ganz egal wieviele Änderungen vor der Abnahme durch den Kunden möglicherweise noch nötig sein mögen. 

 

Die große Überraschung bei meinem neuesten Erwerb im o.g. Haus in dieser Woche: Das Knopfloch im Revers ist inzwischen gleich ab Werk vollständig geöffnet - und muß nicht mehr nachträglich aufgeschnitten werden! 

 

Dem Räubern in den Rosenbeeten im heimischen Garten für die von mir bei besonderen Gelegenheiten gern getragene Boutonnière steht damit nichts mehr entgegen. 

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Allerlei wunderliche Bühnengewandungen

Vor gar nicht allzu langer Zeit bezeichnete mich eine Sänger-Kollegin auf einem Workshop als "stimmiges Gesamtkunstwerk". Ich war ob dieses ausgesprochen charmanten Kompliments zunächst etwas verblüfft, denn als Kunstfigur verstehe ich mich nun so gar nicht!

 

Allerdings war während des Abschlußkonzerts der Veranstaltung bei den männlichen Akteuren auf der Bühne an Bühnenoutfits eine Bandbreite von Jeans/T-Shirt und Turnschuhen bis allenfalls  hin zu einem über der Hose getragenen Oberhemd zu sehen.

 

Der klassisch geschnittene tabak-farbene Tweed-Anzug, den ich für den Anlaß ausgesucht hatte, war zusammen mit geputzten rahmengenähten Schuhen und einer Idee Pomade im Haar in diesem Umfeld offenkundig so exotisch, daß er vollkommen aus dem Rahmen fiel.

  

Eigentlich ist es doch schade, wenn viele Männer in den letzten Jahren zunehmend weniger Wert auf einen gepflegten Auftritt legen - zumal wenn dieser wirklich auf der Bühne stattfindet - so daß eine Gewandung, die man noch bis in die sechziger Jahre hinein mit der Bezeichnung "Straßenanzug" als Alltagskleidung kenntlich machte, sogar ohne Krawatte getragen für Furore sorgt.

 

Aber andererseits versöhnt es mich dann doch wieder mit meinem Geschlecht, wenn ich bei einer Jam-Session, die sich als zwangloses Treffen Gleichgesinnter und Gleichberechtiger naturgemäß etwas zwangloser gestalten darf, in die erstaunten Gesichter befreundeter Jazz-Musiker blicke, wenn ihnen klar wird, daß die mitgebrachten Anzüge zu diesem Anlaß womöglich overdressed sein könnten. Jungs, ihr macht alles richtig! Bitte behaltet diese gute Gewohnheit unbedingt bei und bringt den Kleidersack wieder mit, wenn es auf die Bühne gehen soll! 

 

Denn neben einer guten Show kann man als Künstler dem Publikum seine Wertschätzung für dessen Zeit und Aufmerksamkeit (und natürlich nicht zu vergessen das charmanterweise mitgebrachte und zumeist recht bereitwillig an der Abendkasse abgelieferte Kleingeld) nach meiner Überzeugung kaum schöner zeigen als durch ein ansprechendes Outfit.

 

T-Shirt und Jeans waren und sind Freizeit- und Arbeitskleidung und haben für mich als solche auf der Konzertbühne nichts verloren.

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